Egal ob man „nur“ mal gerade einen Baum fällen will der im Garten zu groß geworden ist, oder ob man zum Holzfällen in den Wald loszieht. Bäume richtig fällen ist zwar keine Wissenschaft, aber es gibt doch einiges was man beim Holzfällen beachten sollte um sich und andere Personen im Umkreis nicht zu gefährden.
Wichtig im Vorfeld - Umgebnung sichern!
Bevor man mit dem Holzfällen anfängt, sollte man erstmal die Umgebung möglichst weiträumig sichern.
Sind öffentliche Wege in der Nähe bzw. im Gefahrengebiet sollten diese Wege unbedingt, für die Zeit in der an Baum oder Bäumen gearbeitet wird, abgesperrt werden. Und zwar möglichst so, dass auch unmissverständlich klar ist, dass hier Lebensgefahr herrscht. Beim
Baum fällen auf dem Grundstück sollte man zusätzlich die Risiken genau einschätzen welche Gebäude oder Fahrzeuge betroffen sein könnten. Und das nicht nur in der Richtung in die der Baum laut Planung fallen soll.
Den Baum richtig einschätzen!
Nachdem man die Gefahren abgeschätzt hat, gehört zum Bäume richtig fällen auch das Einschätzen des Baumes. Hier spielt eine große Rolle, wie der Baum gewachsen ist, da man sonst beim
Holzfällen eine böse Überraschung erleben kann, wenn der Baum aufgrund seines Wuchses so gar nicht in die vorgesehene Richtung fallen will. So sind zum Beispiel wichtige Merkmale die beim Holzfällen zu Problemen führen können:
• Steht der Baum schräg in Hanglage entgegen der Fällrichtung?
• Hat der Baum in der vorgesehenen Fallrichtung stark ausgeprägte Wurzelansätze, die die Fallrichtung beeinträchtigen können?
• Hat der Baum einseitig wesentlich mehr / stärkere Äste die entgegen der geplanten Fallrichtung stehen?
• Ist der Baum krumm gewachsen und erhält dadurch übergewicht in eine Richtung?
• Gibt es eventuell einseitige Faulstellen am Stamm die zu Problemen führen können?
Neben diesen für die Fallrichtung wichtigen Merkmalen beim Baum fällen gibt es auch noch Sicherheitsrelevante Merkmale am Baum selbst die beachtet werden sollten.
• Gibt es tote Äste, die beim Baum fällen durch Erschütterung herunterfallen können?
• Hat der Baum freie Fallbahn, oder kann er weitere Bäume mitreißen?
• Steht der Baumstamm oder Äste unter Spannung und springt eventuell beim Anschneiden auf? (Ist zum Beispiel bei Sturmschäden möglich) Diese Arbeiten sollte immer ein Fachbetrieb übernehmen. Hier besteht Lebensgefahr!
Vor dem Baum fällen Rückzug sichern!
Sind jetzt alle Gefahren abgeschätzt worden, sollte man vor dem Baum fällen noch eine sichere Rückzugsmöglichkeit vorsehen auf der sich der Holzfäller zurückziehen kann wenn der Baum zu fallen beginnt. Es sollten keine Stolpermöglichkeiten oder sonstige Hindernisse in der Rückzugsbahn liegen, damit man sich auch schnell und sicher zurückziehen kann.
Jetzt kann es mit Holzfällen endlich losgehen
Ist auch die Rückzugsbahn vorbereitet kann man sich auch endlich fast schon ans Baum fällen machen. Allerdings sollte man bei Beginn der Fällarbeit darauf achten, dass sich keine weiteren Personen im Gefahrenbereich aufhalten. Der unmittelbare Gefahrenbereich beim Holzfällen ist immer mindestens die 1,5 fache Baumlänge. Mehr ist natürlich immer besser.
Jetzt sind wir mit dem Bäume richtig fällen schon ein gutes Stück voran ge- kommen. Kommen wir jetzt also zum eigentlichen Holz- fällen. Zuerst wird in der Richtung in die der Baum fallen soll der so genannte Fallkerb geschnitten. Dazu wird ein waagerechter Schnitt, die so genannte Fallkerbsohle, am unteren Stammende bis zu einer Tiefe von etwa 1/3 der Baumstärke geschnitten und danach das Fallkerbdach schräg von oben bis zur Fallkerbsohle herunter ge- schnitten, so das ein Keil aus dem Baumstamm her- ausgetrennt wird. Als nächster Schritt beim Holzfällen wird nun auf der Rückseite des Fallkerbs der Fällschnitt gemacht. Der Fällschnitt wird nicht bis zum Fallkerb durchgehend durchgeschnitten. Ein schmaler Steg wird vom Stamm in der Mitte stehen gelassen über den der Baum dann, wie bei einem Scharnier, abknicken kann. Damit der Fällschnitt sich nicht beim schneiden schließt, wird zwischendurch ein Keil in den Schnitt eingeschlagen. Fällt der Baum jetzt noch nicht von selbst, reichen in der Regel einige Schläge auf den Keil im Schnitt um den Baum zum fallen zu bringen. Funktioniert das noch nicht, muss der Fällschnitt noch etwas tiefer in den Stamm geschnitten werden.
Bäume richtig fällen ist nicht so ganz ohne wie man sieht. Große Bäume sollten gerade in Wohngebieten immer von Wiesemann-Dienstleistungen gefällt werden, da die Gefahren hier doch recht schwer für den Laien einzuschätzen sind. Nicht, dass aus dem Baum fällen plötzlich eine teure Haussanierung oder Autoreperatur entsteht. Außerdem sollte man beim Baum fällen immer mit Ruhe und ohne Stress oder Hektik vorgehen um so unnötige Fehler bei der Arbeit zu vermeiden.